OrganisationenStudierendeLehrendeForschende

Service Learning in der Fachlehre

An der MLU werden an mehreren Fakultäten mit Unterstützung der Service Learning-Koordinatorinnen fachbezogene Service Learning-Lehrveranstaltungen entwickelt und durchgeführt. Lehrende werden nicht nur bei der Konzeptentwicklung derartiger Seminare unterstützt, sondern auch bei der Kontaktaufnahme mit potentiellen Partnern aus dem Non-Profit-Bereich. Einige dieser fachbezogenen Lehrveranstaltungen an der MLU finden regelmäßig statt; nähere Informationen können direkt bei den verantwortlichen Lehrenden oder bei den Service Learning-Koordinatorinnen eingeholt werden.

Institut für Rehabilitationspädagogik, Arbeitsbereich Körperbehindertenpädagogik

 

In der Philosophischen Fakultät III – Erziehungswissenschaften/Institut für Rehabilitationspädagogik wurde im Arbeitsbereich Körperbehindertenpädagogik im Wintersemester 2012/13 eine Service Learning-Veranstaltung durchgeführt.

 

Die Dozentin Dr. Tanja Kinne ging im Projektseminar „Kommunikation und Begleitung“ eine Kooperation mit dem ambulanten Kinderhospizdienst der Björn Schulz STIFTUNG ein und arbeitete eng mit deren Koordinatorin Stephanie Winter zusammen; Unterstützung erhielten sie von den Service Learning-Koordinatorinnen der MLU. Innerhalb eines Semesters entwickelten 25 Lehramtsstudierende der Körperbehindertenpädagogik Projekte zur inhaltlichen Erweiterung und langfristigen Etablierung der Vereinsarbeit. Die Projekte umfassten die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit, Enttabuisierung des Themas „Tod, Trauer, Sterben“ und  Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit beim Kinderhospizdienst der Björn Schulz STIFTUNG. Die Studierenden hatten dabei die Möglichkeit, das im Studium erworbene Wissen in einem konkreten Umfeld anzuwenden, anzupassen und zu ergänzen. Zu den Wissensinhalten gehörten zum Beispiel Kooperation und Teamarbeit als Schlüsselkompetenzen; beides ist für eine spätere Tätigkeit in einem interdisziplinären Arbeitsfeld notwendig. Des Weiteren gehört Öffentlichkeitsarbeit  zu den Aufgaben künftiger Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen. Durch Angebote für betroffene und nichtbetroffene Kinder konnten die Studierenden zudem ihr bereits erworbenes Wissen zur Gestaltung von Lehr-Lern-Situationen anwenden. In begleitenden Lehrveranstaltungen wurde den Studierenden ermöglicht, ihre Erfahrungen und ihr neu erworbenes praktisches Wissen wissenschaftlich zu reflektieren.

 

Weitere Informationen erhalten Sie von ·        

  • Dr. Tanja Kinne, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Rehabilitationspädagogik der Philosophischen Fakultät III der MLU:
    tanja.kinne@paedagogik.uni-halle.de
    Website

  • Stephanie Winter, Koordinatorin des Kinderhospizes der Björn Schulz STIFTUNG:
    winter@bss-services.de
    Website

Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften, Unternehmensführung im Agribusiness

 

In der Naturwissenschaftlichen Fakultät III – Agrar- und Ernährungswissenschaften, Geowissenschaften und Informatik werden am Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften Service Learning-Veranstaltungen durchgeführt.

 

Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Marketing im Agribusiness“ wurden von 2010-2013  in einem projektorientierten Seminar Konsumenten zum Thema „Verbraucherverhalten bei Direktvermarktung“ befragt. In Kooperation mit dem Direktvermarkter-Verein „Stadt und Land Region Halle e.V.“ wurden in drei Kohorten über 600 Datensätze gesammelt. Die Ergebnisse der Befragungen wurden dem Direktvermarkter-Verein und seinen Mitgliedsunternehmen in einer öffentlichen Veranstaltung präsentiert. Der Direktvermarkter-Verein erhielt dadurch wertvolle Daten und Ergebnisse; auf dieser Grundlage wird  er eine empirische Untersuchung für das ganze Land Sachsen-Anhalt beantragen. Bei der Erhebung des Konsumverhaltens standen die Studierenden vor der Herausforderung, Fachbegriffe zu erläutern und Informationen über Bezugsmöglichkeiten direkt vermarkteter Produkte an die Befragten weiterzugeben. Dadurch bestand für die Studierenden die Möglichkeit, ihr Fachwissen im Austausch mit Konsumenten zu reflektieren. Zugleich vertieften und erweiterten sie ihr methodisches Wissen im Rahmen der Erhebungen. Die gewonnen Kenntnisse und Erfahrungen sind bei der Erarbeitung  von Bachelorarbeiten wie auch von Masterarbeiten von großem Nutzen.

 

Seit 2011 besteht eine Kooperation zwischen der Initiatorin Dr. Miroslava Bavorová und den Service Learning-Koordinatorinnen. Bisher richtete sich die Veranstaltung an Bachelorstudierende im vierten Semester und es nahmen jedes Jahr rund 15 Studierende teil. Im Sommersemester 2013 wurde das Seminarkonzept auf eine neue Thematik angepasst. In der Veranstaltung geht es um die Erschließung eines neuen Themas ebenfalls auf der Basis von Passantenbefragungen in Halle; bisher wurde noch keine Kooperation mit einem Verein eingegangen. Die Studierenden sammelten Datensätze von über 100 Passanten zur Thematik „Vertrauen in importierte Ökoprodukte“, die sie momentan statistisch auswerten.

 

Weitere Informationen erhalten Sie von

  • Dr. Miroslava Bavorová, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften der Naturwissenschaftlichen Fakultät III der MLU:
    miroslava.bavorova@landw.uni-halle.de
    Website

Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Schwerpunkt Migrationsrecht

 

Am Lehrstuhl für Öffentliches Recht der Juristischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät wird seit 2011 im Schwerpunkt Migrationsrecht das „Praxisprojekt Migrationsrecht“ angeboten. Als  Service Learning-Projekt  orientiert es sich am US-amerikanischen Modell der „law clinic“. Bei einer „law clinic“ bieten Studierende der Rechtswissenschaften auf unentgeltlicher Basis rechtliche Beratungen an. Sie können dadurch ihre juristische Ausbildung mit praktischen Erfahrungen verbinden und sie werden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterin betreut (siehe Beispiel > Humboldt Law Clinic oder > Refugee Law Clinic Gießen).

 

Beim Praxisprojekt Migrationsrecht besteht für die Studierenden die Möglichkeit, sich mit praktischen Fragestellungen, realen Fällen und Beratungssituationen im Gegenstandsbereich Migrationsrecht auseinanderzusetzen. In Kooperation mit der Migrantenberatung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes/Landesverband Sachsen-Anhalt erarbeiten die Studierenden selbstständig und eigenverantwortlich Lösungsvorschläge für aktuelle migrationsrechtliche Fälle. Notwendig dafür sind Recherchen beispielsweise zum Aufenthaltsstatus, zur Arbeitsgenehmigung oder zu eherechtlichen Fragen. Einmal im Monat treffen sich die Teilnehmenden des Projekts zur Bearbeitung der Fälle und erstellen Lösungsvorschläge für die Beratungseinrichtung. Die Migrantenberatung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes/Landesverband Sachsen-Anhalt erhält dadurch qualifizierte Unterstützung und  Weiterbildung.

 

Zusätzlich werden im Rahmen des Projektes Migrationsrecht für die Studierenden Exkursionen angeboten. Beispielsweise fand zum fachlichen Austausch ein Treffen mit der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber (ZASt) in Halberstadt statt und ein Informationsaustausch mit der Migrantenberatungsstelle des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) wurde ermöglicht.

 

Weitere Informationen erhalten Sie von    

  • Ass. Iur. Kathleen Neundorf, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht der Juristischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der MLU
    E-Mail: